Beirats-Projekt soll die „Willkommenskultur“ stärken



  • von links: Prof.Dr.Lars Mitlacher, Prof.Dr.Torsten Bleich (beide Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen) und Michael Nölle, Werma Signaltechnik Rietheim-Weilheim

    Was tun Kommunen, um Neubürger zu integrieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Projekt des Beirats der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg, das von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen wissenschaftlich begleitet wird. Seit April haben die Kommunen die Gelegenheit, sich an einer Online-Befragung teilzunehmen, welche Aktivitäten es bereits zur Integration von Neubürgern gibt. Nun werden im nächsten Schritt vertiefende Gespräche mit einigen der beteiligten Kommunen geführt. Anhand der Ergebnisse soll eine virtuelle „Modellkommune“ entwickelt werden, aus der sich Anregungen und Hilfestellungen für die eigene Umsetzung ableiten lassen.

    Michael Nölle, kaufmännischer Leiter bei Werma Signaltechnik in Rietheim-Weilheim, Prof.Dr.Lars Mitlacher und Prof.Dr.Torsten Bleich von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen haben während der Beiratssitzung die Ergebnisse der Fragebogen-Aktion präsentiert.

    Die Befragung, die Fragen zu verschiedenen Themenbereichen (soziale Integration, Verwaltung, Immobilen und Wohnen, Infrastruktur, Bildungs- und Betreuungsangebote und Vereinbarkeit von Familie und Beruf). Enthielt, hatte mit 63% eine gute Rücklaufquote.

    „Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf die Zahl der Erwerbstätigen. Die Bevölkerung schrumpft oder stagniert“, berichtet Prof.Dr.Lars Mitlacher, Leiter des Studiengangs BWL-Demografie–und Personalmanagement an der Dualen Hochschule.

    „Wie können wir als Region für Neubürger attraktiv bleiben, um Fachkräfte zu gewinnen und auch zu halten?“  Viele Kommunen bieten bereits Einzelmaßnahmen zur aktiven Eingliederung an wie beispielsweise Begrüßungspakete, Neubürgerbroschüren, Gutscheinhefte oder die kostenlose Teilnahme an einer Stadtführung. Auch ein großes Angebot an Kultur- und Freizeiteinrichtungen ist vorhanden. Die Mehrzahl der Kommunen bietet ein Betreuungsangebot für Senioren. Handlungsbedarf sehen die Projektleiter unter anderem in der Vergabe von Bauplätzen für Neubürger. In 17% der Gemeinden bestehen hier noch Restriktionen. Im Bereich der Ganztagesbetreuung für Kinder bestehen ebenso Ansatzpunkte für einen weiteren flächendeckenden Ausbau. Handlungsbedarf gebe es auch bei der sozialen Integration. Der Infrastrukturbereich sei gut ausgebaut, eine medizinische Versorgung derzeit gewährleistet.

    Außerdem sammelte die Projektgruppe Best Practice – Beispiele aus ganz Deutschland. Ziel des Projekts „Willkommens-Paket“ ist nun, Kommunen bei der weiteren Steigerung der Attraktivität des Standorts zu unterstützen. In Gesprächen mit Vertretern ausgewählter Kommunen sollen jetzt die Themen der Online-Befragung vertieft werden, um ein umfassenderes Bild zu bekommen. In einer „virtuellen Modellkommune“ werden abschließend die Erkenntnisse, Maßnahmen und Best-Practice Beispiele zusammengefasst. Dieser „Ideenpool“ wird den Kommunen zur Verfügung gestellt.

    Weitere Informationen und die Präsentation von Herrn Prof. Dr. Mitlacher finden Sie hier

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