EU-Fördertöpfe für die Region lassen sich öffnen – Experten fordern Innovationen und Konzepte



  • Stadt Villingen-Schwenningen und der regionalen Wirtschaftsförderung gelingt Kooperation zur Thematik – Zehn Profis geben 230 Zuhörern Tipps und Hilfen.
    Die großen Geldtöpfe der Europäischen Union (EU) lassen sich für heimische Unternehmen und die Kommunen in der Gewinnerregion mit Innovationsideen und nachhaltigen Projektkonzeptionen öffnen.

    Diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch die gelungene gemeinsame Informationsveranstaltung „EU-Fördermittel für Baden-Württemberg“ der Stadt Villingen-Schwenningen und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg.

    Nicht weniger als zehn EU- und Fördermittel-Experten gaben am Dienstag in der Villinger Tonhalle 230 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung wertvolle Tipps und Hinweise, sich im milliardenschweren EU-Förderdschungel durch zu kämpfen. Handwerkskammerpräsident und der Aufsichtsratsvorsitzende der regionalen Wirtschaftsförderung, Bernhard Hoch, sowie Dr. Rupert Kubon, Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen, wiesen in ihren Grußworten auf große innovationsfördernde Chancen durch EU-Fördermittel für die ganze Region hin und ermahnten, sich vor der Vielfalt der Förderprogramme und deren Antragswege nicht zu scheuen. So hat sich die Stadt Villingen-Schwenningen das Ziel gesetzt, „Europa besser lesen und kennen zu lernen (OB Kubon)“. Das mit Erfolg, da die Stadt mit dem Projekt „High-Tech-Atrium“ (HTA) als eine von vier Städten des Landes im Programm für nachhaltige Stadt- und Kommunalentwicklung (EFRE) aktuell zum Zuge kommt. Präsident Hoch forderte, die Interessenvertretung gegenüber Brüssel auf allen Ebenen zu stärken und „gute Lobbyisten in eigener Sache zu sein.“

    Mit einem Überblick zu den EU-Förderprogrammen läutete Uwe Hempelmann, Leiter des Europareferates beim  Regierungspräsidium, die Expertenreferate ein. Hempelmann, der die Moderation des kompakten über vierstündigen Informationsmarathons sicher im Griff  hatte, führte die Zuhörer mit verständlichen Erläuterungen in die Thematik ein und erläuterte zunächst die EU-Förderstrukturen, die Programmee und deren Zielsetzung. So sei die EU-Förderung stets als ergänzende Förderung angelegt („es gibt kaum eine 100-Prozent-Förderung“) und die Projekte müssten prinzipiell im Einklang mit den von der EU-Förderkommission festgelegten Zielen stehen. Auch sei zu bedenken, dass die EU-Förderprogramme immer in die Zukunft gerichtet seien und ein mehrjähriger Programm-Planungshorizont ausgerufen werde.

    Den Antragsmut untermauerte Hempelmann mit der Aussage: „Die EU sitzt nicht auf allen Töpfen der Förderung.“ Ansprechpartner in den Landesministerien oder Regierungspräsidien würden die Kontaktaufnahme und Antragsforcierung erleichtern. Im Grundsatz unterscheide die EU zwischen zwei Arten von Förderprogrammen: die Strukturfonds und Fonds zur Entwicklung des ländlichen Raums sowie die thematisch ausgerichteten EU-Aktionsprogramme. Dabei seien hauptsächlich grenzüberschreitende und transnationale Projekte und Netzwerke als regionale Programme interessant.

    Über die Aktionen Coaching  und Innovationsassistent für kleine und mittelständische Unternehmen sowie die Entwicklung des ländlichen Raums zur Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung informierten im Detail Dirk Abel (Wirtschaftsministerium) und Wolfgang Pöter (Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum). Die Umsetzung der LEADER-Programme am Beispiel der Aktionsgruppe Südschwarzwald stelle Reinhard Metsch vor.

    Dr. Petra Püchner vom Steinbeis-Europa-Zentrum in Stuttgart erläuterte die Forschungsförderung für den Mittelstand und EU-Programme für Handwerksbetriebe, speziell die Messeplattform b2fair, rückte Gabriele Hanisch vom Projektbüro Handwerk International in den Mittelpunkt. Die neue regionale Anlaufstelle des „entrprise europe network“ bei der IHK zur Hilfe bei der internationalen Ausrichtung stellte Ingrid Schatter vor. Zum Markteintritt deutscher Unternehmen in Polen zeigte Mario Quast praktische Beispiele auf. Über effiziente „kommunale Europaarbeit vor Ort“ berichtete Peter Simon von der Wirtschaftsförderung Rhein-Neckar.

    Info: Sämtliche Referate und Vorträge zum EU-Informationstag sind über die Internetadresse der regionalen Wirtschaftsförderung
    „www.wirtschaftsfoerderung-sbh.de/EU“ zum Herunterladen bereitgestellt.

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