Herausforderungen und Chancen des Gesundheitsmarktes stehen beim Wirtschaftstag in Bad Dürrheim im Fokus /
Aufbau von Kooperationen in den Landkreisen anvisiert
Ein klares Bekenntnis zur engeren Vernetzung und Zusammenarbeit von regionalen Dienstleistern im Gesundheitsmarkt gab es beim Wirtschaftstag 2009 in Bad Dürrheim. Bei der Jahresveranstaltung der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg zur „Standort-Offensive Gewinnerregion“ referierten und diskutierten mehrere Experten vor 170 Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bildung über die Gesundheitswirtschaft als „bedeutende zukunftsweisende Wachstumsbranche“.
Den idealen Themeneinstieg lieferte nach Begrüßung durch Bernhard Hoch, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung, und Grußwort von Bad Dürrheims Bürgermeister Walter Klumpp, die Projektgruppe „Gesundheitsnetzwerk Gewinnerregion“. Projektleiter Thomas Bank, Geschäftsführer der Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim, skizzierte die Ideen und Aktivitäten der Initiative, die sich aus einem im Jahr 2004 gebildeten Arbeitskreis im Schwarzwald-Baar-Kreis gebildet hat. Die Region biete beste gesundheitliche Strukturen, doch keiner kenne die Angebote. Die Projektgruppe forciere deshalb den Aufbau von Basisnetzwerken in den drei Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar-Kreis. Somit könne man sich jeweils schnell vor Ort über die Angebote orientieren.
Mit dem Aufbau von Datenbanken, der Zusammenfassung von Selbsthilfegruppen, dem Erstellen einer Internetplattform, der gemeinsamen Organisation von Veranstaltungen und aktiver Öffentlichkeitsarbeit lasse sich mehr Transparenz zur qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung in der Region schaffen. Thomas Bank wie Bad Dürrheims Bürgermeister Klumpp forderten eine verbesserte Vermarktung der erstklassigen und vielseitigen Gesundheitsangebote und sehen die Gewinnerregion Schwarzwald-Baar-Heuberg auch als „die Gesundheitsregion“ in Baden-Württemberg mit „vorzüglichen Angebotsstrukturen“ in allen drei Landkreisen.
Als Hauptredner des Aktionsnachmittages sprach sich Joachim Schmitt, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Medizintechnologie, eindeutig für eine „zukünftig noch stärker vernetzte Gesundheitsversorgung“ aus. Die Gesundheitswirtschaft sei regional ausgerichtet. Und eine gute lokale Versorgung funktioniere nur mit einem guten Miteinander, dem Aufbau und der Vermarktung von regionalen Kompetenzen, der Einrichtung von intelligenten , innovativen Netzwerken und auch einer engen Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Schmitt: „Der Gesundheitsmarkt hat enormes Potenzial und ist einem stetigen Veränderungsdruck ausgesetzt. Doch mit einer neuen Dialogkultur, mehr Offenheit und Transparenz, guter Qualität sowie hoher Innovationsbereitschaft kann man darin bestens bestehen.“
Neue Herausforderungen und Chancen der „Gesundheitswirtschaft“ standen auch in der Podiumsdiskussion mit Vertretern von Medizintechnikunternehmen, Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Ärzten und Politik aus der Region im Mittelpunkt. Unter Moderation von Dr. Astrid Sterzel kamen dabei Sparmaßnahmen, medizinische Versorgung6squalitäten, Fachkräftemangel, Prävention, Imagearbeit, Patientenleitfaden und Gesundheitsnetzwerke zur offenen Aussprache. Die Veranstaltung umrahmte musikalisch gekonnt das A-Capella-Quartett „Sentimental Breakwown“ aus Gosheim.
Info: Nähere Informationen zum Wirtschaftstag und zur Standort-Offensive Gewinnerregion gibt es unter „www.standortoffensive.de“ und „www.gewinnerregion.de“.
Basis-Information zur Standort- Offensive Gewinnerregion
Villingen-Schwenningen (avi). Seit fünf Jahren flankiert der regionale Wirtschaftstag mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern die Standort-Offensive Gewinnerregion. Über 160 Experten und Praktiker aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Verwaltung erarbeiten in 23 Projektgruppen Strategien und Lösungen zur Stärkung des Lebens- und Wirtschaftsraumes in der Region mit den drei Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis. Beim jährlichen Wirtschaftstag präsentieren die aktiven Projektgruppen den Teilnehmern ihre Konzepte und Arbeitsergebnisse.
Unter der Initiative „Standort-Offensive Gewinnerregion“ bündelt sich seit 2004 die Projektgruppenarbeit unter Koordination der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg. Im Fokus stehen Aktionsideen zu den für die Region zukunftsweisenden Basisthemen wie „Bildung und Ausbildung“, „Netzwerke und Kooperationen“, „Standortmarketing“, „Tourismus und Freizeit“ sowie „Unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen“. Mehrere Projekte sind konzeptionell abgeschlossen und bieten regional nach innen wie nach außen imagewirkende Aktionen, dazu zählen das Botschafterkonzept „Standortmarketing“, die Kür zum „Unternehmen des Monats“, das Schulkooperationsprojekt „Kommunikation der Bedeutung von produzierenden Unternehmen“ und das Hochschulkonzept „Anwerbung von Hochschulabsolventen“. Rege Aktivitäten gibt es in den Arbeitsgruppen „Gesundheitsnetzwerk Gewinnerregion“, „Netzwerk Lebende Gewinnerregion-Mein SBH.de“, „Anwerbung von Facharbeitern und Handwerkern für die Region“ und „Innovationsnetzwerk Gewinnerregion“. Detaillierte Informationen zur Standort-Offensive Gewinnerregion gibt es unter „www.standortoffensive.de“ oder „www.gewinnerregion.de“.