Informationsveranstaltung zur „Weiterbildung von älteren Beschäftigten“



  • Die Mitglieder des Arbeitskreises „Beschäftigung Älterer erhöhen“, der Fachkräfteallianz Gewinnerregion sowie Referenten und Podiumsgäste der Veranstaltung „Personal 50plus“: (v.l.) Cornelia Lüth (Leitung Bereich Fachkräftesicherung, regionale Wirtschaftsförderung, und Koordinierungsstelle Fachkräfteallianz Gewinnerregion), Jürgen Weiger (Geschäftsstellenleiter, Agentur für Arbeit Tuttlingen), Brigitte Strebel (Teamleiterin Arbeitgeberservice, Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen), Thomas Hafner (Qualifizierungsberater, Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen), Erika Faust (Vorsitzende der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen), Uwe Bies (Servicestelle Nachqualifizierung, Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft), Hartwig Zisterer (Teamleitung Jobcenter Rottweil), Udo Neudeck (Leiter Zentrum für Ausbildung und Qualifikation, Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn), Ralph Wurster (Geschäftsführer Südwestmetall, Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau), Brigitte Luithardt (Arbeitnehmerin Seniorenzentrum Bethel, Trossingen), Martina Furtwängler (Geschäftsbereichsleiterin IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Simone Schmidt (Projektleiterin Fachkräfte, IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), Claudia Piacentini (Personalreferentin Mahle, Rottweil), Viola Bischoff (Beraterin für Fachkräftesicherung, Handwerkskammer Konstanz), Hüseyin Özdemir (Arbeitnehmer Mahle, Rottweil)

    Informationsveranstaltung zur „Weiterbildung von älteren Beschäftigten“ stößt bei Betrieben auf großes Interesse

    Region. Wie gelingt die Qualifizierung älterer Beschäftigter und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Diesen Fragen widmete sich eine Informationsveranstaltung der Fachkräfteallianz Gewinnerregion. Knapp 70 Vertreter von Unternehmen und Institutionen der Region, darunter Personalverantwortliche, Betriebsräte und Geschäftsführer, folgten interessiert der Veranstaltung, die in den Räumen der IHK in Villingen-Schwenningen stattfand. Kurzvorträge eröffneten den Nachmittag, bevor in der anschließenden Podiumsrunde Beispiele aus der Praxis zeigten, wie die Qualifizierung Älterer gelingen kann.

    Martina Furtwängler, Leiterin der Projektgruppe „Beschäftigung Älterer erhöhen“ und Geschäftsbereichsleiterin Bildung und Qualifizierung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, begrüßte zunächst die Gäste, bevor Cornelia Lüth von der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg die Ziele der Fachkräfteallianz in Erinnerung rief. Vor drei Jahren schlossen sich 15 regionale Bündnispartner zusammen, um Fachkräfte für die regionale Wirtschaft zu sichern. Ziel sei unter anderem, die „Beschäftigung älterer Personen zu erhöhen“.

    „Warum sollten wir Mitarbeiter in Betrieben weiterqualifizieren?“ Dieser Frage ging Erika Faust, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen in ihrem Vortrag „Demografie und Chancen“ nach:

    Aktuelle Beschäftigtenzahlen zeigten, dass immer mehr ältere Fachkräfte in den Ruhestand gehen und gleichzeitig immer weniger Fachkräfte nachrücken. Facharbeiter müssten weitergebildet werden, lautete ihr Aufruf an die anwesenden Firmen.

    Brigitte Strebel vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit zeigte Fördermöglichkeiten für Unternehmen auf. Unter Anderem stellte sie das Programm „WeGeBau“ vor, bei dem ungelernte Beschäftigte weitergebildet und die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer erhalten werden soll.

    Jürgen Weiger von der Agentur für Arbeit in Tuttlingen erinnerte daran, dass die Agentur unter gewissen Voraussetzungen die Lehrgangsgebühren für Umschulungen auch im Betrieb übernimmt. Sogenannte „Anpassungsqualifizierungen“ sollten gerade bei älteren Arbeitnehmern die Arbeitslosigkeit vermeiden.

    Uwe Bies vom Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft sprach an, dass es bei der Weiterbildung von Arbeitnehmern über 50 auch zu Vorbehalten seitens der Teilnehmenden kommen könne. Doch hätten sie diese erst überwunden, gehörten sie zu den motiviertesten überhaupt – mit vielen Vorteilen: Die Erfahrung erleichtere den Wissenstransfer, die Bereitschaft, Patenschaften für Jüngere zu übernehmen, sei hoch, ebenso die Zuverlässigkeit und die Eigenmotivation.

    Dies bestätigten die Teilnehmer der Podiumsrunde. Mit über 50 Jahren hat Hüseyin Özdemir eine Ausbildung zum Maschinen– und Anlagenführer bei der Mahle GmbH in Rottweil begonnen und mit Erfolg abgeschlossen. „Der Start war nicht so einfach, aber es hat mir Spaß gemacht. Ich wollte lernen“, berichtete er.

    Claudia Piacentini, Personalreferentin bei Mahle, berichtete, dass bereits 27 Mitarbeiter über WeGeBau qualifiziert wurden. Die Leistungsbereitschaft sei gestiegen und die Erfahrungen seien durchweg gut.

    Brigitte Luithardt absolviert derzeit eine Umschulung zur Präsenz– und Betreuungskraft, während sie halbtags weiterhin arbeiten geht.

    Udo Neudeck leitet das Zentrum für Ausbildung und Qualifikation der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn. Er berichtete von guten Erfahrungen mit älteren Arbeitnehmern, die häufig mehr „Corporate Identity“ hätten als die jüngeren. „Wir brauchen eine gute Mischung“, sagte er und betonte, dass es schwierig sei, rechtzeitig Fachkräfte-Nachwuchs zu finden.

    Referenten und Podiumsteilnehmer standen anschließend den zahlreichen Fragen der Unternehmen zur Verfügung.

    Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert die regionalen Koordinierungsstellen der Fachkräfteallianzen aus Landesmitteln.

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