Innovationscluster auf Zeit: Popup Labor 



  • Wünschen sich, dass die Unternehmen das geballte Knowhow der sechs Tage nutzen: Henriette Stanley, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg (links), und Christoph Reich, Vorsitzender des Innovationsnetzwerkes Schwarzwald-Baar-Heuberg.

    Die regionalen Macher erzählen wie die Wirtschaft davon profitieren kann

    Schwarzwald-Baar-Heuberg, Schramberg. Vom 16. bis 23. Oktober findet das Popup Labor Schwarzwald-Baar-Heuberg DigiTAL Schramberg statt. Die regionale Wirtschaftsförderin Henriette Stanley und Vorsitzender des Innovationsnetzwerkes Professor Christoph Reich beantworten die Frage, wie Unternehmen der Region davon profitieren.  

    Frau Stanley, das Popup-Labor, was ist das? 

    Beim Popup-Labor handelt es sich um eine „Innovationswerkstatt auf Zeit“, kurz gesagt. Das Wirtschaftsministerium fördert das Landesprojekt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Während sechs Tagen können insbesondere mittelständische und kleine Unternehmen der Region sich zu Digitalisierung, Technologisierung und Innovationsmethoden inspirieren lassen und austauschen. Im Netz und vor Ort diskutieren Gäste und Experten über verschiedenste Themen. Zum Beispiel darüber, wie die Zukunft der Arbeit aussieht, wie Firmen die virtuelle Realität nutzen oder ihre erfinderischen Produkte per Patent schützen können.  

    Was ist das Ziel der Veranstaltung? 

    Gerade unser starker Mittelstand aus den drei Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis soll von diesem Angebot profitieren. So können Betriebe neue Techniken erleben durch Best-Practice-Beispiele oder Raum fürs Lernen und Experimentieren.  

    Auch können sich regionale Player und Unternehmen kennenlernen, und eventuelle Hemmschwellen vor neuen Entwicklungen abgebaut werden.  

    Was erhoffen Sie sich von der Veranstaltung – vom Popup-Labor SBH – DigiTal Schramberg? 

    In erster Linie möchten wir Firmen mit dem Bildungs- und Forschungsbereich verbinden. So wollen wir Unternehmerinnen und Unternehmer ermutigen, Zukunftsthemen anzufassen und neue Wege zu gehen. Gerade im  Forum Bildung und Recruitment am Freitag möchten wir Unternehmen mit Fachkräften zusammenbringen: Beide sollen umsetzbare Impulse kennenlernen, die sie in Krisenzeiten handlungs- und anpassungsfähig machen. 

    Was wünschen Sie sich als Ergebnis? 

    Wenn sich nach dem Labor unsere kleinen und mittleren Unternehmen, alle Innovationsakteure, viele Kommunen und  Arbeitnehmer besser kennen, haben wir schon viel erreicht.  

    Außerdem wünschen wir uns, dass die Unternehmen aus dem Labor viele Ideen mitnehmen und neue Techniken und Wege in Personalarbeit oder Entwicklung umsetzen.  

    Was ist der Beitrag der Wifög dabei? 

    Zusammen mit dem Innovationsnetzwerk haben wir das Popup Labor in die Region geholt. Das Programm haben wir aktiv mitgestaltet, eng abgestimmt mit der Stadt Schramberg, dem Innovationsnetzwerk SBH und dem Fraunhofer IAO. Auch einen Themenblock haben wir konzipiert, nämlich den Freitag, 23. Oktober.  

    An diesem Tag geht es um „Human Resources“. Personalverantwortliche können sich da informieren zu Digitalisierung in der Bildung, der Anwerbung ausländischer Fachkräfte und dem Potenzial qualifizierter MitarbeiterInnen für die digitale Zukunft. Da dies eine Kompetenz des Welcome Centers ist, bringen wir uns mit kompetenten ReferentInnen ein. Das Welcome Center ist ja bei uns, der Wifög, und der IHK angesiedelt.  

    Warum Schramberg? 

    Die Stadt hat sich bei der Bewerbung um das Popup Labor sehr ins Zeug gelegt und mit ihren Räumlichkeiten überzeugt. 

    Schramberg ist ein wichtiger Industriestandort unserer Region. In kaum einer anderen Stadt vereinen sich das „Damals“ und „Heute“ der Industrie so charmant wie in der Talstadt im Schwarzwald. Das Junghans-Gelände, wo etliche Veranstaltungen stattfinden, besticht mit nostalgischen Industriebauten. Gleichzeitig haben sich hier junge und innovative Unternehmen angesiedelt.  

    Auch hier gab es in den letzten Jahren einen Wandel – vom Uhrenstandort hin zu neuen Technologien – wie in so vielen anderen Orten unserer Region auch.
    Die Stadt steht so stellvertretend für unsere industriell geprägte Region.  

    Herr Professor Reich, warum beteiligt sich das Innovationsnetzwerk am Popup Labor?
    Das Innovationsnetzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg e.V. hat vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) als Mitglieder. Unser Ziel ist es, interessierte Partner in einem regionalen Netzwerk zu verbinden, damit sie ihre Stärken und Innovationsaktivitäten gemeinsam wirkungsvoller entfalten können.
    Das Popup Labor ist mit Workshops, Webinaren, Innovationsräumen und Begegnungsmöglichkeiten für KMUs ein guter Dünger, um zarte Innovationspflänzchen sprießen zu lassen.
     
    Was sind in Ihren Augen die drängenden Themen, die die Unternehmen in der Region jetzt anpacken sollten?
    Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Virtuelle Realität / Augmented Reality (VR/ AR) sind Technologien, die großes Potential bieten, um Wertschöpfungsketten anzupassen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
    KMUs können diese neuen Technologien nutzen, um neue digitalisierte Lösungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln.
     
    Wo sehen Sie besonderen Nachholbedarf?
    Big Data Analyse, KI, Agile Prozesse, Cloud Computing, Smart Factory, Blockchain etc. können Unternehmen nur mit anderen zusammen erfolgreich zu neuen Produkten und Dienstleistungen formen. Die KMUs könnten noch stärker mit den regionalen Hochschulen in Furtwangen HFU und der Dualen Hochschule in Schwenningen und den gesamt etwa 9000 Studierenden zusammenarbeiten. Mit deren Hilfe könnten sie neue Anwendungen und Lösungen entwickeln oder deren Machbarkeit prüfen.
     
    Welchen Beitrag kann das Popup Labor dazu leisten?
    Das Popup Labor will zeigen, was Hidden-Champions der Digitalisierung in der Region können, und welche Best-Practices es gibt.
    Zusammen mit der regionalen Wirtschaftsförderung, der Stadt Schramberg, dem Innovationsnetzwerk und dem Fraunhofer IAO wurde ein Programm mit Workshops und Vorträgen zusammengestellt, das durchweg mit exzellenten, hochklassigen Coaches und Rednern besetzt ist.
    Die Region kommt zusammen und bildet ein Innovationscluster auf Zeit. Nutzen Sie es. 

     Zum Popup Labor:  

    Freitag, den 16. Oktober, geht’s los mit Web-Seminaren. Vom 19. bis 23. Oktober finden Workshops, Foren oder ein Spaziergang in Schramberg statt. Auf www.popuplabor-bw.de finden Interessierte aktuelle Infos.  

    Falls nötig, werden die Termine soweit möglich ins Netz verlegt. 

    Entwickelt hat die Idee des Popup Labors der Technologiebeauftragte des Landes. Zusammen mit den Partnern vor Ort setzt das Fraunhofer IAO die Veranstaltungsreihe um. 

    Zum Hintergrund:  

    Die Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg hat 24 Gesellschafter, darunter die drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und der Schwarzwald-Baar-Kreis, Städte und Gemeinden, der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, die Handwerkskammer Konstanz und die IHK SBH. Sitz ist Villingen-Schwenningen, Geschäftsführerin ist Henriette Stanley, Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Roth. Die Wirtschaftsförderung vernetzt regionale Unternehmen, bewirbt die Region nach außen, vermarktet Gewerbeflächen und möchte die regionale Zusammenarbeit und Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.  

     

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