„InnovationenNight#2“ endet mit großer Geste



  • Erfolg beim „5x5“-Pitch der „InnovationNight#2“: Adrian Monteleone (2. v. r.)und Raphael Bosch (r.) von PolymerActive erhielten den mit 1000 Euro dotierten Jurypreis aus den Händen von Markus Dauber, Co-Vorstand der Volksbank – die Gestalterbank (l.). Felix Ramert, Regionalagenten (2. v.l.), Stephanie Schenk, Vitra (3. v.l.), und Verena Ziegler, OpenDress, gehörten ebenfalls der Jury an. Foto: Conker01 Photography

    Villingen-Schwenningen. Tosender Applaus der gut 150 Besucher der „InnovationNight#2“ in der „Halle – Gründer- und Kreativzentrum“ in VS-Schwenningen brandete auf, als das Duo von PolymerActive den so eben gewonnenen Publikumspreis in Höhe von 500 Euro spontan an die Gründer-Kollegin Esther Grebe von Cubino weiterreichte. „Wir finden das Vorhaben von Esther absolut unterstützenswert“, begründeten Adrian Monteleone und Raphael Bosch ihre Geste. Grebe entwickelt ein Hilfsmittel für Autisten. Polymer Active entschied an diesem Abend auch den mit 1000 Euro dotierten Preis der Jury für sich. Das Preisgeld wurde vollständig von der Volksbank – Die Gestalterbank zur Verfügung gestellt.

    Markus Dauber, Co-Vorstand der Gestalterbank, zeigte sich von den Auftritten der Startup-Teams beeindruckt: „Es war schön zu erleben, mit wieviel Schwung die Gründer ihre Ideen präsentieren und wie sie für den Erfolg brennen.“ Der Volksbankvorstand war zugleich der Vorsitzende der Preisjury und erläuterte den Anwesenden prägnant das vielfältige Engagement der Genossenschaftsbank nicht nur für die Wirtschaft im Geschäftsgebiet.

    Im Rahmen der „InnovationNight#2“ boten die Initiatoren beim „5×5“-Pitch regionalen Startups eine Bühne: „Fünf Gründer haben je fünf Minuten Zeit, ihre Ideen dem Publikum und der Jury vorzustellen, ohne Powerpoint oder andere Hilfsmittel. Bei unserem Format zählen einzig Geschäftsidee und Persönlichkeit“, erläuterte „Hallen“-Initiator Dirk Werner, der den Abend moderierte.

    Die Bandbreite der Geschäftsideen war weit gefächert: Die Gewinner von PolymerActiv nutzen vereinfacht ausgedrückt Upcycling-Kunststoffabfälle zur Reinigung von Luft und Wasser. Mit Cubino will Esther Grebe Autisten die Möglichkeit zur einfacheren Kommunikation mit Mitmenschen wortwörtlich in die Hand geben und so Konflikte lösen. Steffi Vosseler erfindet mit Verella die Likörpraline neu und befreit sie von der sonst üblichen Zuckerbeschichtung im Innern – und hat als Hilfsmittel zum Aufbringen einer alternativen Innenbeschichtung auch gleich eine Maschine entwickelt. Mit Betteristic baut der Psychologe Ivo Galic ein Portal auf, das Therapeuten und Patienten besser miteinander vernetzt. Und Christoph Uhrhan, Professor an der Hochschule Furtwangen, präsentierte stellvertretend für sein Studierenden-Team die Idee hinter der Gründung Mobile Sales Robot, einer Art autonom fahrender Verkaufsstand, der die Versorgung von Passagieren mit Gütern aller Art vor allem an Flughäfen vereinfachen soll.

    Abgerundet wurde der „5×5“-Pitch von zwei Impulsvorträgen: Stephanie Schenk von dem Möbelproduzenten Vitra schlug den Spannungsbogen von Innovationen und Heimat hin zur Arbeit; sie war kurzfristig für den erkrankten Vitra-Trendscout Raphael Gielgen eingesprungen. Die Mehrfach-Gründerin Verena Ziegler aus Konstanz erzählte die Geschichte hinter ihrem in der Schweiz und in Deutschland ausgezeichneten Start-up OpenDress: Während einer mehrstündigen Autofahrt kam ihr die Idee, mittels eines von jedem Endgerät ausführbaren Körperscans für jeden Nutzer von Onlineshops individuell die Größe für Kleidung zu ermitteln. Am Ende könnte das auch ein Beitrag gegen Fastfashion-Überproduktion und Retourenflut werden.

    Insgesamt also viel Stoff, über den die gut 150 Anwesenden Unternehmer, Kreativen und Gründer sowie Studierenden aus der ganzen Region in der „Halle“ bei den von Streit Service und Solution gesponserten Vesperbroten und Kaltgetränken noch lange diskutierten.

    Das Format der „InnovationNight“ wurde zum zweiten Mal in der „Halle“ durch das „Bock auf Machen!“-Netzwerk veranstaltet. Zu diesem neuen Zusammenschluss gehören neben der Hochschule Furtwangen und der „Gründergarage“ der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie der Wirtschaftsjunioren auch die Regionale Wirtschaftsförderung SBH und weitere Engagierte wie Ursula Schulz, Steinbeis Transferzentrum TOP, Felix Ramert, Regionalagenten, und Dirk Werner, „Die Halle“. Das Ziel ist es, Gründern und Kreativen in der Region durch Kooperationen und Hilfestellungen den Start und die Arbeit zu erleichtern. Die nächste Ausgabe der „InnovationNight“ ist für den 10. November geplant – zugleich der „Welttag der Wissenschaft“.

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