Regionaler Wirtschaftstag lockt 300 Teilnehmer – Redner fordern klares Bekenntnis zum Mittelstand



  • 300 Teilnehmer lockte der regionale Wirtschaftstag 2010, veranstaltet von der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg, nach Rottweil. Mit Ernst Burgbacher (vorne 3. v. r.), Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und Prof. Löhn (vorne rechts), Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin, hatte der Aktionsnachmittag mit Rückblick auf „5 Jahre Standortoffensive Gewinnerregion“ zwei hochkarätige Referenten. Grußworte sprachen Bernhard Hoch (2. v. r.), Aufsichtsratsvorsitzender und Ralf Broß (4. v. r.), Oberbürgermeister der Stadt Rottweil. Foto: A. Villing/AVi MedienDialog

    Aktionsnachmittag mit Praxisbeispielen in der Stadthalle Rottweil geglückt / Impulsreferat von Prof. Löhn und Rückblick auf fünf Jahre Standortoffensive Gewinnerregion

    Ein klares Bekenntnis zum Mittelstand, eine nachhaltige Innovations- und Technologieförderung sowie noch mehr Bildungsqualität forderten die Redner und Referenten beim regionalen Wirtschaftstag in der Stadthalle Rottweil. Vor gut 300 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Bildung gab es zudem viel Lob für das Projekt „Standortoffensive Gewinnerregion“. Beim Wirtschaftstag unter dem Motto „Wachstumsmotor Innovationen“ feierte die Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg den 5. Geburtstag der vorbildlichen Vermarktungsinitiative.

    Innovativ eröffnete die „Talentwerkstatt“ der Diakonie Schwarzwald-Baar-Kreis mit einem imposanten plakativen Wortspiel den Aktionsnachmittag mit inhaltsstarken Vorträgen, erfolgreichen Best-Practice-Beispielen und einem informativen Ausstellerforum. Aufsichtsratsvorsitzender und Handwerkskammerpräsident Bernhard Hoch freute sich über die große Resonanz zum Wirtschaftstag und bewertete die Veranstaltung als wichtige und notwendige Plattform für den jährlichen Erfahrungsaustausch der regionalen Wirtschaft. Die „Standortoffensive Gewinnerregion“ hat sich für Hoch zu einem „stabilen Eckpfeiler in der Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg“ mit immer wieder erstaunlich guten neuen Ideen und Projekten entwickelt.

    „Innovationen sind entscheidend für den Aufwärtstrend und das Wachstum in der Wirtschaft“, betonte Ernst Burgbacher, MdB und Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Der Mittelstand mit seinen vielen Familienunternehmen bildet für den FDP-Politiker den „Kern der Wirtschaft“ und müsse gestärkt werden. Burgbacher plädierte für einen forcierten Ausbau der Infrastruktur in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Die regionale Initiative „Standortoffensive“ bezeichnete er als „tolle Leistung und vorbildlichen Kraftakt in der Gewinnerregion unter Leitung von Wirtschaftsförderer Heinz-Rudi Link“. Ralf Broß, Oberbürgermeister der Stadt Rottweil, skizzierte in seinem Grußwort die Innovationsstärke in der Kreisstadt und stellte dabei den Aufbau des Gewerbeparks „Neckartal“ mit heute 70 angesiedelten Unternehmen und 350 Arbeitsplätzen als regionales Vorzeigeprojekt heraus. Die Idee zum Aufbau einer neuen Plattform für Innovationen mit Vermarktungsaktivitäten und der Entwicklung eines Druckwellenmotors präsentierte Armin Frank. Er leitet das „Innovationsnetzwerk Gewinnerregion“, das neueste Projekt innerhalb der regionalen „Standortoffensive.

    Mit dem Impulsreferat von Prof. Dr. Johann Löhn, Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin, hatte der Wirtschaftstag 2010 seinen Höhepunkt. Prof. Löhn, ehemaliger Rektor der Fachhochschule Furtwangen und Technologiebeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, brach eine Lanze für die zukünftig wichtigsten Technologietrends: Gentechnik, Nanotechnologie und elektronische Mobilität. Im Kontext dieser herausfordernden Aufgabenstellungen forderte er eine verbesserte Kommunikationskultur, die Besinnung auf Werte, vereinfachte staatliche Regulierungsinstrumentarien und Macherqualitäten. Löhn:“ Wir brauchen dezentrale Strukturen, eine gesunde Diskussionskultur, eine Wertegesellschaft, in der der Mensch größer ist als der Businessplan,  und müssen wirtschaftliche Impulse uneingeschränkt fördern, damit auch die technologische Kernkompetenz vor Ort bleiben kann.“

    Die Vorstellung von fünf „Best-Practice-Beispielen“ heimischer Unternehmen stellte die hohe Innovationskraft in der Gewinnerregion bestens unter Beweis. Die Konzepte erfolgreicher Neuentwicklungen, Erfindungen und Dienstleistungen präsentierten die Firmen Orthopädie + Vital Zentrum Piro aus Villingen-Schwenningen (Ambulante Gehschule für Beinamputierte), die Gebrüder Schwarz GmbH aus Rottweil-Neukirch (Filteranlage für Trinkwasseraufbereitung aus Kunststoff), die SYS Systemfiltration GmbH in Tuttlingen (Umweltfreundlicher Frittier-Ölfilter für die Gastronomie), die Visenso GmbH aus St. Georgen (Lernsoftware für Cyber-Klassenzimmer in dreidimensionaler Darstellung) und die Micro Mountains Applications AG aus Villingen-Schwenningen (Netzwerk mit 500 Experten und 50 Basistechnologien für erfolgreiche Produktinnovationen durch Miniaturisierung auf dem Gebiet der Mikro-Technolgie). Winfried Baumann, Beiratsvorsitzender und Vorstandsmitglied der Volksbank Donau-Neckar schloss die Veranstaltung und zeigte sich von den vielen innovativen Impulsen beeindruckt, die er sich als „gute wirtschaftliche Signale“ in die Region hinein erwünscht.

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